EU-Entscheidung über das 6-GHz-Band: WLAN vs. 5G/6G – Wer bekommt das wertvolle Spektrum?

EU-Entscheidung über das 6-GHz-Band: WLAN vs. 5G/6G – Wer bekommt das wertvolle Spektrum?
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EU-Entscheidung über das 6-GHz-Band: WLAN vs. 5G/6G – Wer bekommt das wertvolle Spektrum?

Die Europäische Union steht vor einer der wichtigsten technologischen Weichenstellungen der kommenden Jahre: Der Entscheidung über die Nutzung des oberen 6-GHz-Bands (6425–7125 MHz). Sowohl die WLAN-Industrie als auch die Mobilfunkanbieter beanspruchen dieses Spektrum für sich – und beide Seiten haben gute Gründe. Die Entscheidung beeinflusst direkt, wie leistungsfähig WLAN, 5G und das kommende 6G in Europa sein werden.

Warum ist das 6-GHz-Band so wertvoll?

Das 6-GHz-Band bietet extrem hohe Datenraten, niedrige Latenzen und eine enorme Kapazität – ideal für moderne Anwendungen wie Streaming, Homeoffice, Gaming, IoT, Smart Cities oder Industrie 4.0. Da sowohl WLAN als auch Mobilfunknetzwerke unter wachsender Belastung stehen, ist dieses Frequenzband zu einem der begehrtesten Spektren Europas geworden.

Team WLAN: WiFi 6E & WiFi 7 wollen das gesamte Band

Die WLAN-Industrie fordert, das komplette 6-GHz-Band für lizenzfreies WLAN zu öffnen. Der Grund: WiFi 6E und WiFi 7 benötigen mehr Platz, um stabile, schnelle Verbindungen zu ermöglichen – vor allem in Mehrfamilienhäusern und Büros, wo 2,4- und 5-GHz-Netze oft überlastet sind.

  • Entlastung überfüllter WLAN-Bänder
  • Höhere Geschwindigkeiten für WiFi 7
  • Direkter Nutzen für Haushalte und Büros
  • USA haben das gesamte 6-GHz-Band bereits für WLAN freigegeben

Team Mobilfunk: 5G-Advanced & 6G brauchen neues Spektrum

Mobilfunkanbieter sehen das 6-GHz-Band hingegen als Schlüssel für die Zukunft von 5G-Advanced und 6G. Laut Studien wird die nächste Mobilfunkgeneration bis zu dreimal mehr Spektrum benötigen als heutige 5G-Netze. Dafür wird Frequenz mit hoher Kapazität und ausreichender Reichweite benötigt.

  • 6G benötigt deutlich mehr Spektrum
  • Bessere Indoor-Versorgung für Mobilfunk
  • Europa soll im globalen 6G-Wettbewerb vorne bleiben
  • Entlastung überlasteter Mobilfunkzellen

Der Konflikt: WLAN oder Mobilfunk – wer bekommt wie viel?

Die EU prüft mehrere Optionen zur Aufteilung des Spektrums:

1. Vollständige Freigabe für WLAN

Vorteile: breite WLAN-Verfügbarkeit, schnelle Umsetzung, starke Performance für WiFi 7.
Nachteil: Mobilfunk hätte zu wenig Spektrum für 6G.

2. Exklusive Zuweisung für Mobilfunk

Vorteile: optimale Bedingungen für 6G und 5G-Advanced, starke Indoor-Abdeckung.
Nachteil: WLAN könnte in Europa ins Hintertreffen geraten.

3. Hybrides Modell (Favorit der EU)

WLAN und Mobilfunk teilen sich das Band.
Dies ist derzeit die wahrscheinlichste Lösung – ein Kompromiss, von dem Verbraucher und Industrie profitieren.

Wer ist betroffen?

  • Haushalte: Leistung von WiFi 6E/7
  • Unternehmen: Office-WLAN & IoT-Infrastruktur
  • Mobilfunkkunden: Stabilität & Geschwindigkeit künftiger 5G-/6G-Netze
  • Industrie & Smart Cities: Maschinenkommunikation, Sensorik, Fahrzeugvernetzung

Wann fällt die Entscheidung?

Die finale EU-Entscheidung wird für 2025/2026 erwartet. Sie legt fest, wie Europas digitale Infrastruktur bis weit über 2030 hinaus aussehen wird.

Das 6-GHz-Band entscheidet über die digitale Zukunft Europas

WLAN und Mobilfunk brauchen beide dringend mehr Spektrum. Die Entscheidung darüber, wie das 6-GHz-Band verteilt wird, hat Auswirkungen auf Millionen Haushalte, Unternehmen, Netzbetreiber und technologischen Fortschritt. Am wahrscheinlichsten ist ein hybrides Modell, das beiden Seiten genügend Kapazität bietet – und Europa auf die Zukunft mit 5G-Advanced und 6G vorbereitet.

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