Teile diesen Beitrag
Deutschland gilt offiziell als „fast flächendeckend“ mit mobilem Internet versorgt – die Netzbetreiber sprechen von rund 99,9 % Haushaltsabdeckung. Doch neue Analysen zeigen ein ganz anderes Bild: Rund 2 % der Landesfläche sind weiterhin echte Funklöcher, in denen weder 4G noch 5G zuverlässig funktionieren. Vor allem im Süden Deutschlands klagen viele Haushalte über Totalausfälle. Wir erklären, warum diese Funklöcher 2025 immer noch existieren – und welche Regionen besonders betroffen sind.
2 % klingt wenig – betrifft aber zehntausende Haushalte
Laut den aktuellen Berichten sind bundesweit noch immer tausende Haushalte ohne wirkliche Mobilfunkversorgung. Besonders deutlich zeigt sich das Problem in:
- Bayern – vor allem Alpenrand, Wälder, Täler
- Baden-Württemberg – Schwarzwald, ländliche Gebiete
- Sachsen – Hügel- und Grenzregionen
- Teile von Thüringen
Hier kommt es zu Situationen, die 2025 eigentlich nicht mehr vorkommen sollten:
- 0–1 Balken Empfang
- Kein mobiles Internet trotz „4G“-Anzeige
- Keine Telefonie über VoLTE
- Langsame Abdeckung, kein 5G
Das Problem: Die Statistik basiert auf Haushalten – aber nicht auf tatsächlicher Flächenabdeckung. Und genau dort liegen die größten Lücken.
Warum gibt es 2025 noch echte Funklöcher?
1. Geographische Hindernisse
Wälder, Berge, Täler und dichte Bebauung bremsen Funksignale stärker aus als mancher denkt. Gerade in Alpenregionen oder dem Schwarzwald sind Antennen oft schwer zu platzieren oder decken nur Teilbereiche ab.
2. Wirtschaftlichkeit
Für Netzbetreiber lohnt sich eine Funkmast-Investition in Regionen mit wenigen Einwohnern kaum.
Beispiel: Ein Mast kostet mehrere hunderttausend Euro und deckt mit Pech nur 10–20 Haushalte.
3. Sehr lange Genehmigungsprozesse
Ein Dauerproblem in Deutschland:
Funkmasten benötigen oft:
- kommunale Zustimmung
- Bürgerbeteiligung
- Bauverfahren
- Naturschutzprüfung
Das kann Monate bis Jahre dauern.
4. Kein gemeinsamer Infrastrukturausbau
Oft bauen Telekom, o2 und Vodafone jeweils eigene Masten – statt vorhandene gemeinsam zu nutzen.
Das führt dazu, dass manche Regionen nur mit einem Netz schwach versorgt sind – und andere gar nicht.
5. Unterschiedliche Ausbauprioritäten
Netzbetreiber investieren zuerst in:
- Städte
- Bundesstraßen
- Industriegebiete
- Tourismusregionen
Abgelegene Orte rutschen oft nach hinten.
Betroffene Regionen 2025 – aktuelle Übersicht
Nach den neuesten Auswertungen gibt es mehrere „Problemzonen“, die besonders häufig in Meldungen auftauchen:
🔴 Bayern
- Alpenrand
- Oberallgäu
- Teile von Garmisch-Partenkirchen
- Bayerischer Wald
🟠 Baden-Württemberg
- Schwarzwald
- Hohenlohekreis
- Randlagen von Schwäbisch Hall
🟡 Sachsen
- Grenzgebiete Richtung Tschechien
- Erzgebirge
🟢 Thüringen
- Waldgebiete & Höhenlagen
Warum fühlt es sich schlimmer an als 2 %?
Weil die 2 % Fläche überproportional folgende Bereiche betreffen:
- Autobahnen
- Zugstrecken
- Urlaubsgebiete
- Ländliche Gemeinden
Viele Menschen bemerken Funklöcher daher beim Pendeln, Wandern oder im Urlaub – und glauben, dass das Problem viel größer ist.
Was planen die Netzbetreiber?
Telekom, Vodafone und o2 haben angekündigt, 2025:
- mehr Standorte im ländlichen Raum zu aktivieren
- bestehende Masten zu modernisieren
- Bürokratie-Abbau dank EU-Gigabit-Verordnung zu nutzen
- mehr 5G-Standalone auszubauen
Aber: Ein vollständiger Abbau aller Funklöcher bleibt realistisch erst ab 2027–2029 machbar.
Funklöcher werden kleiner – aber es gibt sie weiterhin
Deutschland hat die Netzabdeckung in den letzten Jahren deutlich verbessert, aber echte Funklöcher existieren weiterhin. Vor allem Regionen mit schwieriger Topografie leiden auch 2025 noch an schlechter oder gar keiner Versorgung. Durch den steigenden 5G-Ausbau wird die Lage besser – aber bis zur vollständigen Abdeckung dauert es weiterhin.

